Steiraman Styria X-treme Triathlon 20.09.2020

Steiraman Styria X-treme Triathlon Ein besonderer Wettkampf als erster und zugleich als letzter dieser besonderen Saison. 20.9.2020 –Dieses Datum stand für mich schon seit einem Jahr fest. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich aber noch nicht, dass dieser mein erster und zugleich auch der einzige Wettkampf sein würde in dieser Saison. Im März dieses Jahres war die Gewissheit nun da, das es mein einziger sein würde bedingt durch die Corona-Pandemie. Da ich im Vorfeld zwei Xtreme Triathlons schon absolviert hatte wusste ich ungefähr worauf ich mich einlassen würde, die Betonung liegt auf ungefähr. Eine Kurz Distanz mit über 2000 Höhenmetern sollte schon eine Herausforderung sein. Die Vorbereitungsphase verlief auch alles andere als gut. Seit Anfang Januar kämpfe ich mit Problemen in der Achillessehne im linken Fuß was die Sache auch nicht gerade leichter macht. Ich hoffte halt, dass dies sich nicht verschlimmert im Laufe der Saison. Was den Support angeht, war es sehr unkompliziert. Kili buchte gleich ein Zimmer für uns beide in der näheren Umgebung und das war es auch schon. Danke an dieser Stelle an die Bike-Pension Knausz für die tolle Unterkunft und den super Service.

Schwimmstrecke 1000 m:
Der Schwimmpart fand in der „Blauen Lagune“ statt. Die Außentemperatur war 8°, die Wassertemperatur ca. 18°, was gefühlt einer Badewannentemperatur entsprach. Das Schwimmen an sich war er mittelmäßig. Hatte aber nicht wirklich den Focus auf Schwimmen gelegt. Einfach nur ankommen hieß es für mich.
Erste Wechselzone:
Ich entschied mich dafür sich komplett um zu ziehen da es ja doch relativ frisch war mit 8° Außentemperatur. Komplett Umziehen braucht einfach seine Zeit und ich habe wirklich lange dafür gebraucht ca. 12 min waren es.


Radstrecke 42 km, 1078 Hm:
Am Anfang war die Radstrecke sehr flach, sie führte von Knittelfeld/Margarethen nach Judenburg. Ab Judenburg ging es dann zum Anstieg hinauf auf die Schmelz. Gestartet sind wir im Nebel über eine wunderschöne, anspruchsvolle Bergstraße in den Sonnenschein auf ca. 1500 m, max. Steigung 15, 7 %. Da ich gerne Berge fahre, ging es mir wirklich sehr gut, ließ mir aber noch ein paar Kraftreserven über, da mich ja noch der Berglauf erwartete und ich bis dahin noch nicht wusste was auf mich zukommen würde. Mein Freund Kili begleitete mich bei der Auffahrt in alter Manier und feuerte mich und auch andere Athleten lautstark und fröhlich mit einem lockeren Spruch auf den Lippen an.

Laufstrecke 11,4 km, über 1000 Hm:
Von der Wechselzone weg ging es gleich richtig zur Sache, die ersten beiden Kilometer bei ca.22 % Steigung. Einfach kann jeder dachte ich mir. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch gut lachen. Der Lauf ging über das „Sterngassl“ hinauf zum großen Winterleitensee. Das war nun der erste wirklich, steile Anstieg – mehr als schnelles gehen ging hier nicht mehr. Auf dem Plateau angekommen (gleichzeitig der Zielbereich), erwartete mich eine sensationelle Bergkulisse. Von hier aus ging’s nun ins Hochgebirge. Von da an wurde mir so langsam bewusst was auf mich jetzt zukommen würde. Es war eine Mischung von schnellen gehen und langsamen gehen und bei den steileren Passagen noch langsameres gehen. An Laufen war für mich nicht zu denken. War froh, dass mein Fuß so weit mitspielte. Die Vegetation wurde immer weniger, die Felsen am Weg immer größer und die Steigung teilweise so steil, dass es mehr Klettern als Gehen war. Zu Glück hatte ich meinen Trinkrucksack dabei, denn es gab auf der Strecke keine Verpflegungsstation. Es wurde immer steiler, ein Blick auf die Uhr und standen tatsächlich 44 % Steigung da also fast senkrecht. Augen zu und durch sagte ich mir. Schmunzeln musste ich immer über die Aussagen der Wanderer: „Ihr seid gleich oben!“. Ja nee is klar dachte ich mir. Oben am Kamm angekommen überkam mich trotz Anstrengung und Müdigkeit ein Glücksgefühl das ich es bis hierher geschafft hatte.
Am Bergkamm ging es nun bergauf, bergab bis zum Gipfel, dem Kreiskogel 2306 m entgegen.

Beim Gipfelkreuz angekommen fragte ich einen Streckenposten, ob ich noch innerhalb der Cut Off Zeit liege. Alles gut wurde mir mittgeteilt gleichzeitig fragte ich noch wo’s denn jetzt weiter geht und er deutete auf riesige Felsbrocken – ich dachte mir „wie bitte darunter“ senkrecht da hinunter. Das überlebe ich nicht, war mein Gedanke. Er meinte noch zu mir, nach 100 m geht’s dann besser? Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen und sagte ja klar im Sinkflug geht’s dann leichter.
Also machte ich mich auf dem Weg nach unten. Meine Erkenntnis: Bergablaufen muss man wirklich gut üben! Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich auf einmal ein paar Männer hinter mir sprechen. Ich drehte mich um und es war der Streckenposte plus die Bergwacht und einem anderen Läufer. Ich fragte diese was los sei, Sie antworteten, dass ich der letzte wäre und Sie mich nach unten begleiten. Also stand es fest ich würde die letzte Lampe heute sein. Ist mir aber in diesem Augenblick völlig egal. War nur froh, dass ich es noch schaffen würde e rechtzeitig ins Ziel zu kommen. Richtung Ziel ging's dann etwas weniger steil bergab und konnte so den letzten Kilometer im Laufschritt hinter mich bringen.
Nach 6:13 erreichte ich dann überglücklich und unverletzt das Ziel und der letzte Platz war meine. Ich war froh, dass ich diesen erfolgreich gefinisht habe. Den eins sei gesagt, einfach ist dieser Triathlon ganz bestimmt nicht.
Alles in allem war dieser Triathlon einer meiner schönsten und anspruchsvollsten Wettbewerbe die ich auf der Kurz Distance finishte. Der Name Xtreme Triahtlon ist absolut gerechtfertigt. Fazit: Große körperliche Herausforderung, super Wetter, unglaublich schöne Landschaft, großartige Organisation, tolle Atmosphäre und nur liebe Leute!

 

Ein großes Dankeschön an unseren Sponsor Sanct Bernhard Sport für tolle Unterstützung in Fragen der Ernährung.
Ich möchte auch allen danken, die mit mir mitgefiebert haben, ich habe in den darauffolgenden Tagen das Ausmaß der Anteilnahme langsam begriffen – ich bin sehr berührt. Vielen Dank!
Ein ganz großes Danke an das Team vom @Steiraman - Styrian X-tremeTriathlon. Ein ganz besondere Dank gilt unserem Hotel die Bike Pension Knausz sowas gastfreundliches familiäres sucht seines gleichen. Danke für die schönen Tage bei Euch. Der Wettbewerb gibt einem die Chance, neue Seiten an sich kennenzulernen. Ich habe das. Vielen Dank

 

Bild: Tobias

Text: Tobias